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13. ALFILM – Arabisches Filmfestival Berlin

20.– 26. April 2022

In weniger als vier Wochen öffnen sich die Türen für die arabische Filmkunst im Kino Arsenal, City Kino Wedding, CineStar Kino in der KulturBrauerei, silent green Kulturquartier
Über 44 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme – von Somalia bis Marokko, vom Jemen bis Palästina – in vier Spielstätten in Berlin!
Vom 20. bis 26. April 2022 lädt das 13. ALFILM ein, künstlerisch anspruchsvolles Kino mit Raritäten und Neuentdeckungen auf der großen Leinwand in den Sektionen ALFILM SELECTION, ALFILM SPOTLIGHT, ALFILM ATELIER zu erleben. Eröffnet wird ALFILM am 20. April 2022 im Kino Arsenal mit dem ägyptischen Beitrag Feathers.

In der ALFILM SELECTION zeichnet sich mit aktuellen Filmproduktionen aus den letzten zwei Jahren ein facettenreiches Bild ab, das in die kulturelle Ländervielfalt der arabischen Welt eintauchen lässt, von Somalia bis nach Marokko, vom Jemen bis nach Palästina, und einen kritischen, oft auch verstörenden Blick auf die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen bietet und Fragen zu Identität, Migration, sozialen Nöten und persönlicher Krise aufwirft.
Am 21. April eröffnet der libanesische Film Memory Box das ALFILM SPOTLIGHT. Unter der Schirmherrschaft von Volker Schlöndorff widmet sich die kuratierte Filmreihe in diesem Jahr dem Libanon mit dem Titel From Civil War to Chaos: A Tribute to Filmic Resistance, um auf die Missstände und Krise im Libanon aufmerksam zu machen und die Filmschaffenden zu würdigen, die ihr Schicksal kreativ in die Hand nehmen, Trauma und Erfahrungen filmisch umsetzen und so Widerstand aktiv gestalten.
Das ALFILM ATELIER, die neue Säule des Festivals, beschäftigt sich mit der arabischen Diaspora. Eingeladene Filmemacher:innen, die in Berlin und Deutschland im Exil leben, werden Fragen zur Identität, Zugehörigkeit, Filmsprache, Chancengleichheit, Produktions-möglichkeiten und Filmförderung erörtern. Die Kurzfilmreihe „Arabische Filme aus der Diaspora“ stellt einige Arbeiten vor.
Im Anschluss an die Filmvorführungen stehen zahlreiche eingeladene Filmregisseur:innen dem Publikum für Fragen zur Verfügung. Drei Podiumsdiskussionen und eine Masterclass ergänzen das Festivalprogramm.

Ein erster Blick

ALFILM SELECTION

Feathers (Eröffnungsfilm)
Spielfilm, Regie: Omar El Zohairy
Ägypten/Frankreich/ Niederlande/Griechenland, 2021, 112 Min., Arab. mit en. UT
FEATHERS-02-©ALFILM
Als auf einem Kindergeburtstag ein Zaubertrick schiefgeht, verwandelt sich ein autoritärer Familienvater in ein Huhn. In einem tragisch-komischen Abenteuer der Selbstfindung muss die Mutter (Demyana Nassar) nun selbst das Ruder in die Hand nehmen, um ihren Mann zurückzuholen und das Überleben ihrer Kinder zu sichern, und erlebt dabei eine tiefgreifende Wandlung. Der Film feierte seine Weltpremiere in der Semaine de la critique bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, wo er unter anderem den Grand Prize gewann. Seitdem hat er zahlreiche Preise auf internationalen Filmfestivals in aller Welt gewonnen.
Anschließend Gespräch mit Koproduzent Pierre Menahem
A Tale of Love and Desire
Spielfilm, Regie: Leyla Bouzid
Tunesien/Frankreich, 2021, 103 Min., Arab./Fr. mit en. UT
A-TALE-OF-LOVE-AND-DESIRE-06-©ALFILM
Ahmed (Sami Outalbali), 18 Jahre alt, Franzose algerischer Herkunft, wuchs in den Vororten von Paris auf. An der Universität lernt er Farah (Zbeida Belhajamor) kennen, eine junge Tunesierin voller Energie, die gerade in Paris angekommen ist. Während er einen Fundus sinnlicher und erotischer arabischer Literatur entdeckt, von dessen Existenz er bisher nichts ahnte, verliebt sich Ahmed unsterblich in Farah. Obwohl er von seinem Verlangen buchstäblich überwältigt wird, versucht er, zu widerstehen. In dieser sinnlichen Coming-of-Age-Geschichte dienen Liebe und Begehren dazu, Ahmed zu verunsichern und seine Identität in Frage zu stellen, insbesondere in Bezug auf Vorstellungen von Maskulinität und Arabischsein, die von der Sichtweise des kulturellen Traditionalismus geprägt sind. „A Tale of Love and Desire“ hatte seine Weltpremiere in der Semaine de la critique der Internationalen Filmfestspiele von Cannes 2021. Für seine Rolle als Ahmed wurde Sami Outalbali für den César Award 2022 als bester Newcomer nominiert.
Streams
Spielfilm, Regie: Mehdi Hmili
Tunesien/Frankreich/Luxemburg, 2021, 122 Min., Arab. mit en. UT
STREAMS-04-©ALFILM
Amel (Afef Ben Mahmoud) arbeitet in einer Fabrik in Tunis. Sie lebt mit ihrem alkoholkranken Mann und ihrem einzigen Sohn Moumen (Iheb Bouyahia), einem talentierten jugendlichen Fußballtorwart. Um die Zukunft ihres Sohnes in der Fußballwelt zu sichern, sucht Amel die Unterstützung eines Geschäftsmannes, der die Situation ausnutzt und sie missbraucht. Trotzdem wird sie des Ehebruchs und der Prostitution beschuldigt und landet im Gefängnis. Moumen, seinem Schicksal überlassen, verschwindet derweil in der Unterwelt der Stadt. Nach Monaten entlassen, sucht Amel nach ihrem Sohn und muss sich einer tunesischen Gesellschaft im freien Fall stellen. Streamshatte seine Weltpremiere auf dem Filmfestival von Locarno.
Anschließend Gespräch mit Mehdi Hmili

ALFILM SPOTLIGHT

Memory Box (Spotlight Eröffnungsfilm)
Spielfilm, Regie: Joana Hadjithomas und Khalil Joreige
Libanon/Frankreich/Kanada/Qatar, 2021, 102 Min., Arab./Fr. mit en. UT
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Maia (Rim Turki) lebt mit ihrer Teenager-Tochter Alex (Paloma Vauthier) in Montreal. An Heiligabend erhalten sie eine unerwartete Lieferung: Notizbücher, Kassetten und Fotos, die Maia an ihre beste Freundin aus Beirut in den 1980er Jahren geschickt hatte. Maia weigert sich, die Kiste zu öffnen, aber Alex fängt heimlich an, in den Inhalt einzutauchen. Zwischen Fantasie und Realität erforscht Alex die turbulenten und leidenschaftlichen Jugendjahre ihrer Mutter während des libanesischen Bürgerkriegs und entschlüsselt die Geheimnisse einer verborgenen Vergangenheit.
Anschließend Gespräch mit Joana Hadjithomas und Khalil Joreige
Die Fälschung
Regie: Volker Schlöndorff
Deutschland/Frankreich, 1981, 110 Min., De. mit en. UT
Die Fälschung
Georg (Bruno Ganz) ist ein Journalist, der in den Libanon reist, um über den Bürgerkrieg zu berichten und um einer unglücklichen Ehe zu entfliehen. In Beirut angekommen, wird ihm zusammen mit dem Fotografen Hoffmann (Jerzy Skolimowski) die Komplexität der dortigen Situation immer deutlicher. Er beginnt, seine Methoden und seine Arbeit in Frage zu stellen: Obwohl er um den Wert der Kriegsbilder weiß, beginnt er an der ethischen Korrektheit seines Vorgehens zu zweifeln. Als er die junge Deutsche Arianna (Hanna Schygulla) kennenlernt, die im Libanon lebt, ändert sich nicht nur sein Blick auf den Libanon, sondern auch sein Blick auf sein Privatleben. Gedreht während des libanesischen Bürgerkriegs, zeigt Die Fälschung eindrucksvoll die Gewalt der Milizen als Teil des täglichen Lebens.

Anschließend Gespräch mit Volker Schlöndorff
Terra Incognita
Spielfilm, Regie: Ghassan Salhab
Libanon/Frankreich, 2002, 120 Min., Arab./Frz. mit en. UT
TERRA-INCOGNITA-01-©ALFILM
Beirut zu Beginn des Jahrtausends, eine Stadt, die oft zerstört und ebenso oft wieder aufgebaut wurde. Eine Stadt, die sich ständig im Aufbau und Wandel befindet. Terra Incognita reflektiert die Topografie und Geschichte Beiruts im Spiegel der Biografien seiner Bewohner:innen. Während Soraya (Carole Abboud) Reisegruppen zu den Stätten vergangener Zivilisationen führt, die sich mit denen der jüngsten Kriege vermischen, schwankt Leyla (Abla Khoury) zwischen übersteigertem Mystizismus und Atheismus. Der Architekt Nadim (Walid Sadek) versucht, die Stadt neu zu erfinden, verlässt aber kaum noch seine Wohnung. Tarek (Rabih Mroué) ist kürzlich in den Libanon zurückgekehrt und fragt sich, warum er sich die Mühe gemacht hat. Der Radiojournalist Haïdar (Carlos Chahine) schließlich zieht sich in die Rolle des Beobachters zurück. Keiner von ihnen wagt es, in die Vergangenheit zurückzublicken, geschweige denn Projekte für die Zukunft zu verfolgen. Es ist 20 Jahre her, seit Terra Incognita bei den Filmfestspielen von Cannes 2002 in der Sektion Un Certain Regard seine Weltpremiere hatte.
Anschließend Gespräch mit Ghassan Salhab

ALFILM ATELIER

ALFILM Shorts : Arabische Filme aus der Diaspora
Anlässlich der Eröffnung von ALFILMs ATELIER, das in diesem Jahr der arabischen Diaspora gewidmet ist, stellt dieses Kurzfilmprogramm die Arbeiten von in Europa lebenden arabischen Filmemacher:innen vor.
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Son of the Streets
Dokumentarfilm, Regie: Mohamed Almughanni
Polen/Libanon, 2020, 34 Min., Arab. mit en. UT
Eine palästinensische Familie kämpft mit der libanesischen Bürokratie, um dem jungen Khodorendlich Ausweispapiere und damit eine Existenz außerhalb Shatilas, des palästinensischen Geflüchtetencamps in Beirut, zu ermöglichen. Je weiter sie graben, desto mehr enthüllen sich Geheimnisse ihrer Familiengeschichte.

Night
Animation, Regie: Ahmad Saleh
Deutschland/Katar/Palästina/Jordanien, 2021, 16 Min., Arab. mit en. UT
Die Nacht wacht über die kriegsversehrte Stadt und bringt ihr den lang ersehnten Schlaf. Nur eine Mutter sucht nach ihrem vermissten Kind. Eine Hommage an Licht und Dunkelheit und die Schlaflosigkeit der Trauer.

Have a Nice Dog!
Animation, Regie: Jalal Maghout
Deutschland/Syrien, 2020, 13 Min., Arab. mit en. UT
Ein Mann, ein Hund, ein Leben in Damaskus. Hin- und hergerissen zwischen Normalität und Wahnsinn, zwischen Flucht und Bleiben verliert sich der Mann immer tiefer im Reich seiner Fantasie. Seine Freund:innen verlassen Syrien, nur er bleibt zurück mit seinem Hund, dem Spiegel seiner zerrütteten Seele.

Tala’vision
Spielfilm, Regie: Murad Abu Eisheh
Jordanien/Deutschland, 2021, 28 Min., Arab. mit en. UT
Syrische Kriegszone. Die Fenster sind zugeriegelt, Fernseher wurden seit kurzem verboten. Die Einsamkeit und Langeweile wird erst erträglich, als die 8-jährige Tala einen Fernseher von der Straße holt und im Geheimen die Fußballkünste ihres Lieblingsspielers, Lionel Messis verfolgt. Ein Spiel mit verhängnisvollen Folgen.
Anschließend Gespräch mit Murad Abu Eisheh und Jalal Al Maghout
Ticketpreis 8,50 €, oder 9 €, ermäßigt 8 € (je nach Spielort).

Das komplette Festivalprogramm mit ausführlichen Informationen zu allen Filmen, Veranstaltungen, den Spielorten und Tickets finden Sie
ab 03. April 2022 auf www.alfilm.berlin.
Das 13. ALFILM wird gefördert durch die Spartenoffene Förderung für Festivals und Reihen
(vierjährig) der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, dem Hauptstadtkulturfonds sowie unterstützt von der Robert Bosch Stiftung, der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) der Bundesrepublik Deutschland, der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Arabischen Liga und dem Leibniz-Zentrum Moderner Orient.
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