Miguel’s War
Dokumentarfilm, Regie: Eliane Raheb, Libanon/Deutschland/Spanien, 2021, 128 Min., Arab./Spa./En./Fr. mit en. UT
23.4.2022 | 19.30 | Kulturbrauerei |
anschließend Filmgespräch mit Regisseurin Eliane Raheb moderiert von Dr. Norman Saadi Nikro (Leibniz-Zentrum Moderner Orient)
„Miguel’s War“ erzählt die Geschichte von Miguel, einem schwulen Mann, der während des libanesischen Bürgerkriegs unterdrückt und schambehaftet aufwuchs. Er wuchs bei einem konservativen katholischen Vater und einer autoritären syrischen Mutter auf. In seiner Verzweiflung, akzeptiert zu werden und den vorherrschenden Vorstellungen von Männlichkeit zu entsprechen, schloss er sich einer der Milizen an, die im libanesischen Bürgerkrieg kämpften – eine Erfahrung, die sich als Fehlschlag herausstellte. Traumatisiert wandert er nach Madrid aus, wo er endlich offen als schwuler Mann leben kann. Es brauchte jedoch siebenunddreißig Jahre, bis er sich selbst akzeptierte, sich ein neues und erfolgreiches Leben aufbaute und schließlich in den Libanon zurückzukehren konnte, um sich seinem Trauma und den Geistern seiner Vergangenheit zu stellen. „Miguel’s War“ ist eine Collage aus Dokumentar-, Animations-, Theater- und Archivfilm, gefilmt vor Ort im Libanon und in Spanien und bietet eine intime Perspektive auf Miguels mutigen Prozess der Selbstkonfrontation und Katharsis. Der Film hatte 2021 bei der Berlinale in der Sektion Panorama seine Weltpremiere, wo er den Teddy Award gewann.