MENA PRISON FORUM: Tadmor
مُنتدى الشرق الأوسط وشمال أفريقيا للشؤون السجنيّة : تَدمُر
Dokumentarfilm, Regie: Monika Borgmann und Lokman Slim, Libanon/Qatar/VAE/Frankreich/Schweiz, 2016, 103 min, AR, OmeU
> Freitag 25.4.2025 | 19:00
HAU Hebbel am Ufer | Tickets
Inmitten des Volksaufstandes gegen das syrische Regime, der 2011 begann, bricht eine Gruppe ehemaliger libanesischer Häftlinge, ihr langes Schweigen über die entsetzlichen Jahre, die sie in Tadmur (Palmyra), einem der grausamsten Gefängnisse des Assad-Regimes, verbracht haben. Sie entscheiden sich, öffentlich über die systematische Folter und die Erniedrigungen, die sie erlebt haben, auszusagen. Um dieses dunkle Kapitel in ihrem Leben zu überwinden, inszenieren sie in einer verlassenen Schule in der Nähe von Beirut Ereignisse, die sie in Tadmur durchlebten. Indem sie die Rollen der Opfer sowie der Täter übernehmen, erfahren sie sowohl ihr Leiden als auch ihr Überleben noch einmal.
Das MENA Prison Forum (MPF) ist eine interdisziplinäre Initiative. Sie wurde 2018 ins Leben gerufen und widmet sich der Erforschung der Gefängniskultur in der MENA-Region. An dem Projekt ist ein internationales Netzwerk aus ehemaligen Gefangenen, Filmemacher:innen, Akademiker:innen und Aktivist:innen aus unterschiedlichen Ländern beteiligt, die sich mit Karzeralität, der Gefangenschaft von Menschen, in der Region beschäftigen. Gemeinsam mit ALFILM – Arabisches Filmfestival Berlin, medico international und UMAM Documentation and Research (UMAM D&R) präsentiert das MPF im HAU eine besondere Veranstaltung mit einem Schwerpunkt auf Syrien.
Mit dem Sturz des Assad-Regimes im Dezember 2024 überfluten Bilder von befreiten Gefangenen aus Syriens grausamen Gefängnissen unsere Bildschirme. Der gegenwärtige Moment ist ein entscheidender Zeitpunkt, um das Innenleben dieses komplexen Systems zu beleuchten und die traumatischen Erlebnisse derjenigen zu untersuchen, die dort festgehalten und gefoltert wurden.
Im Rahmen der Veranstaltung wird der Film Tadmor von Monika Borgmann und Lokman Slim gezeigt, gefolgt von einem Filmgespräch mit der Co-Regisseurin Monika Borgmann und einem Protagonisten des Films, dem ehemaligen Häftling Ali Abu Dehen.