ALFILM Mission Statement

ALFILM – Arabisches Filmfestival Berlin hat es sich seit seiner Gründung im Jahr 2009 jeher zur Aufgabe gemacht, eine arabische Perspektive der arabischen Welt auf Berlins Kinoleinwände zu bringen und dem Publikum die einzigartige Möglichkeit zu bieten, die Vielfältigkeit der Region durch Filme kennenzulernen. Seit 15 Jahren präsentiert das Festival ein vielseitiges Programm, das künstlerisch wertvolle Produktionen zu aktuellen Themen vorstellt.

Neben der ALFILM Selection, in der im Laufe der Jahre aktuelle Filme aus fast allen Ländern der arabischen Welt gezeigt wurden, widmet sich das ALFILM Spotlight der filmischen Aufarbeitung politischer, sozialer und kultureller Fragen, die für die Region und die Entwicklungen, die sie in den letzten Jahrzehnten durchlaufen hat, von Bedeutung sind.

Durch Programme wie Of Flesh and Light: the Body in Arab Cinema (2014); Cousins: Jewish-Arab Identities in Postcolonial Cultural Discourses (2016); Reflections on Arab Masculinities (2018); Lebanon — From Civil War to Chaos: A Tribute to Filmic Resistance (2022); Ghosts, Griefs, and Lost Dreams: Visions of the City in Arab Cinema (2023); usw. hat sich das Festival immer als unabhängiger Raum der Reflexion zu komplexen Themen verstanden, die die arabische Welt und ihre Diaspora betreffen. (—> ALFILM Achiv)

Parallel zu den Filmprogrammen hat das Festival jedes Jahr eine Reihe von Filmgesprächen, Podiumsdiskussionen und Master Classes mit berühmten arabischen Filmschaffenden, Produzent:innen, Expert:innen, etc. organisiert. Ziel dieser Veranstaltungen war es immer, den Dialog zu fördern, indem dem Festivalpublikum die Möglichkeit geboten wird, die Region aus der Perspektive ihrer Bevölkerung zu betrachten und sich mit den Gästen des Festivals darüber auszutauschen. ALFILM versteht sich daher seit seiner Gründung als Raum der kulturellen Interaktion, als Brücke zwischen Deutschland und der arabischen Welt.

Seit seiner ersten Ausgabe hat sich ALFILM auch die Präsentation des palästinensischen Kinos in Berlin zur Aufgabe gemacht. In den letzten Jahrzehnten wurden Filme aus Palästina bei den renommiertesten internationalen Filmfestivals auf der ganzen Welt aufgeführt und mit prestigeträchtigen Preisen ausgezeichnet. Dennoch sind sie aus vielerlei Gründen nur selten auf deutschen Leinwänden zu sehen. Als arabisches Filmfestival hat ALFILM es immer als seine Pflicht angesehen, diese Filme zu zeigen und den palästinensischen Filmschaffenden eine Plattform zu bieten, damit ihre Geschichten in Deutschland Gehör finden. Im Laufe der Jahre wurde das Festivalpublikum eingeladen, sich mit arabischen und damit pro-palästinensischen Perspektiven auf den arabisch-israelischen Konflikt auseinanderzusetzen, denn Palästina und das Leid seiner Bevölkerung sind und bleiben zentral für die Konstruktion arabischer Identitäten. Das Festival sieht es daher als seine Aufgabe an, seinem Publikum und seinen Gästen einen Raum für eine respektvolle und offene Diskussion, auch zu diesen Fragen, zu bieten.

Im Einklang mit dem Selbstverständnis des Festivals sind wir, wie bereits im vergangenen Jahr in der ALFILM Eröffnungsrede formuliert, der Meinung, dass „in Deutschland über Palästina zu sprechen kein Akt des Mutes sein sollte“ und dass palästinensische Narrative einen Platz in der Berliner Kulturlandschaft haben sollten und müssen. Aus diesem Grund wird die diesjährige Ausgabe ein Spotlight mit dem Titel Here is Elsewhere: Palestine in Arab Cinema and Beyond zeigen. Anhand einer Auswahl palästinensischer, arabischer und internationaler Filmproduktionen setzt sich dieses Programm mit Palästina als Ursache für regionale und globale Auswirkungen auseinander.

Seit 15 Jahren ist ALFILM ein Ort des Dialogs und des kulturellen Austauschs zwischen arabischen Filmschaffenden und dem Berliner Festivalpublikum. Wir freuen uns darauf, auch in den kommenden Jahren arabische Perspektiven auf die Region durch Filme nach Deutschland zu bringen. Wir wollen eine wichtige kulturelle Brücke zwischen der arabischen Welt, ihrer Diaspora und Europa bleiben, indem wir unter allen Umständen einen offenen Dialog zwischen kulturellen, sozialen und politischen Akteuren sowie Filmschaffenden, Filmexpert:innen und Filmliebhaber:innen aus diesen Teilen der Welt aufrechterhalten.

Pascale Fakhry,
Festivalleiterin